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Gewinn und Verlust

Kaan Orhon
05.08.2016

Bismillah
Gedanke zum Freitag:

Heute von Kaan Orhon, RAMSA-Vizepräsident und Islamwissenschaftler aus Göttingen

„Bei der Zeit!
Wahrlich, der Mensch ist in einem Zustande des Verlusts,
außer denen, die glauben und gute Werke tun und einander zur Wahrheit mahnen und einander zur Geduld mahnen.“ ((al-’Asr:1-3))

Ramadan liegt einen Monat zurück. Vielleicht ein guter Zeitpunkt um inne zu halten und sich zu fragen, was uns von diesem Monat, seinem Segen, seiner Atmosphäre noch geblieben ist. Ist er schon gänzlich Erinnerung, oder ist er noch präsent in Gedanken und Empfindungen?

Und wenn ja, ist es Gutes oder Schlechtes was uns präsent ist, Gewinn oder Verlust?

Haben wir die Zeit, die uns gegeben wurde, gut genutzt oder bedauern wir, Gelegenheiten verpasst zu haben, Gutes zu tun und Gutes zu erwerben.

Selbst, wenn letzteres zutreffen sollte und wir das Gefühl haben, dem König der Monate nicht gerecht geworden zu sein – wichtig ist, negative Gefühle und Gedanken nicht mit sich zu tragen. Jeder neue Tag ist eine Möglichkeit für einen Neustart. Und das Maß unserer Taten bei unserem Schöpfer ist kein menschliches Maß, die gute und die schlechte Tat sind nicht gleich. Ein Tag, den wir mit der richtigen Absicht und Vertrauen beginnen und für das Gute nutzen, kann mehr, weit mehr wert sein und bewirken als ein Monat, mit dem wir unzufrieden sind. Wie viel wir uns auch Allah nähern, Er nähert sich uns um ein Vielfaches.

Darum ist auch jeder Tag ein guter Tag zum Innehalten und Reflektieren. Egal, ob Ramadan gerade zurückliegt oder bevorsteht, ob es das Ende oder der Anfang der Woche ist. Jeder Tag ist ein unbeschriebenes Blatt, das wir mit allem Möglichen füllen können. Füllen wir es nicht mit dem Kummer um das, was wir nicht ungeschehen machen können, sondern mit unseren Hoffnungen, guten Absichten und den Taten, die aus ihnen erwachsen.

In diesem Sinne wünscht euch der Vorstand des RAMSA einen gesegneten Freitag und ein schönes Wochenende.