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Islamische Medizinethik

24.01.2012

Die Medizin befindet sich in einem steten, und überblickt man die letzten Jahrzehnte, rasanten Entwicklungsprozess. Die Behandlungsmöglichkeiten und das Verständnis für Krankheitsbilder eröffnen mittlerweile vorher nicht geahnte Horizonte. Die Heilungschancen für zahlreiche Erkrankungen sind größer geworden, die Optionen für den Patienten im Einzelnen steigen, doch mit zunehmender Verschiebung des Machbaren werden auch die Spannungsfelder in Grenzbereichen mehr, die wiederum den klinischen Alltag prägen.

Wann werden Beatmungsmaschinen abgestellt? Wer kommt für Organspenden in Frage? Wann können Reanimationsmaßnahmen beendet werden? Können Tiere für medizinische Experimente genutzt werden? Wie weit kann man die Grenze der Frühgeburtlichkeit nach unten verschieben?…

Dass die Medizin und ihre Forschungsbereiche die aufkommenden Fragen und Probleme der eigenen Modernisierung nicht alleine klären und verantworten können ist hinreichend bekannt und weltweit werden juristische und ethische Expertisen hinzugezogen.

Doch wie viel wissen wir als Muslime mit medizinischen Berufen über die islamische Medizinethik?

Ziel ist es ein Bewusstsein und ein Verständnis für diese Thematik in Deutschland zu schaffen. Mit der Gründung einer Plattform soll inshAllah die Möglichkeit eröffnet werden die Herausforderungen der Medizin anhand von Quran, Sunnah und Ijtihad, in enger Zusammenarbeit mit Tätigen aus dem Medizinbereich, zu bündeln. Es gilt Schlagwörter u.a. wie Hirntod, Organspende, Abtreibung, Präimplantationsdiagnostik, Stammzellforschung im Kontext des Islam zu beleuchten und Fragen wie „Welche Verhütungsmittel sind erlaubt?“, „Ist die Teilnahme am Leichensezierkurs legitim?“, „Ist Xenotransplantation eine Option für Muslime?“ etc. anhand islamischer Grundsätze zu beantworten.