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Vortrag Prof. Muhammad Al-Ninowy in Berlin, 21.02.2017

28.02.2017

Was haben Terroranschläge eigentlich für Auswirkungen auf MuslimInnen im Westen?

Welche psychischen Faktoren spielen eine Rolle, wie wirkt sich ein projizierendes gesellschaftliches Klima auf SchülerInnen aus? Wie können Eltern Gespräche führen und verarbeiten, was passiert? Gibt es Stellen, die sich kümmern und beraten? Prof. Muhammad Al-Ninowy, Arzt und muslimischer Theologe führte am 21.02.2017 kultur-und religionssensibel während seines Vortrags "Post terrorism stress disorder: Affecting Muslim Minorities in the West. Implications, Diagnosis and Coping" in die Theorie der post terrorism stress disorder ein. Dabei beschreibte er welche Effekte Terroranschläge und die Diskurse im Anschluss auf MuslimInnen im Westen, hierbei speziell auf Kinder haben. Beispielsweise durchlebten MuslimInnen regelmäßig den Schock, dass deren Religion gekidnapped werde. Er kritisiert die zunehmende Polarisierung in der Gesellschaft und postuliert eine bedingungslos gewaltlose Haltung. Dazu wurden noch Auswirkungen von ablehnendem Verhalten auf Menschen, auch gegenüber NichtmuslimInnen beschrieben. Proaktive Verhaltensmuster, leidenschaftliches Ehrenamt v.a. von jungen MuslimInnen begleitet von einer Bereitschaft zur Selbstkritik wurden abschließend eingefordert.

Der Vortragende machte deutlich, dass im Bereich post terrorism stress disorder noch grundlegender Forschungsbedarf bestehe und es v.a. an empirischen Daten fehle. Er legte die Beschäftigung mit diesem Phänomen nahe, um die psychische Gesundheit und mentale Stabilität von potentiell durch einseitige Diskurse marginalisierte Menschen schützen zu können. Die Veranstaltung wurde als sehr anregend, kontrovers und bereichernd empfunden.

Der Trailer zum Vortrag findet sich  hier

Der Vortrag findet sich  hier

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Der Vortrag ist Teil der Reihe "Bringing the Scholars In"

Weitere Informationen zum Referenten: http://www.ramsa-ev.de/in-aktion/post-terrorism-stress-disorder