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Zusammenhalt!
Allah der Erhabene sagt in Seinem Buch in der ungefähren Übersetzung:
Und haltet alle fest am Seil Allahs und geht nicht auseinander! ((Al-i-IImran: 103))
Ein vielzitierter Vers, einer, der auch in der Arbeit des RAMSA seit seinen Anfängen präsent ist, als Leitmotiv, als Ideal. Diejenigen, die die Arbeit an dem, was einmal der RAMSA werden sollte, vor bald sieben Jahren begannen, führten ihn auf der Zunge und noch wichtiger, sie trugen ihn im Herzen und waren von der aufrichtigen Absicht beseelt, ihn in konkretes Handeln umzusetzen, das Wort des Erhabenen im Diesseits lebendige Realität werden zu lassen.
Dabei waren sie bestrebt, vom Moment an, wo das erste Mal muslimische Studierende aus verschiedensten Teilen Deutschlands zusammen kamen, eine bestimmtes Verständnis dieses Verses zu leben – die Einheit, die sie schaffen wollten, war eine spirituelle mehr als eine materielle. Einheit sollte – und soll bis heute – nicht Uniformität bedeuten. Auch als das lose Netzwerk verschiedener Gruppen in zum Teil weit voneinander entfernten Städten Deutschlands im Zuge der gemeinsamen Arbeit neue Strukturen herausbildete und zu einer klar aufgebauten Organisation zusammenwuchs, blieben der Respekt und die Achtung von den verschiedenen Persönlichkeiten und Überzeugungen der einzelnen Menschen gewahrt, mehr noch, bildete die Grundlage für das Selbstverständnis des Rates. Ohne Unterschied zwischen Herkunft und Sprache, Konfession und Rechtsschule, Alter und Geschlecht, persönlichem und organisatorischem Hintergrund kamen alle jene zusammen, die jene Grundlagen er gemeinsamen Arbeit annahmen, die die Mitglieder sich selbst gegeben hatten.
Ohne eine rigide hierarchische Ordnung von oben nach unten bildeten nicht Anweisungen und Vorgaben sondern Diskussion, Konsens und freie Wahl die Methoden der Entscheidungsfindung und Umsetzung, transparent nach innen und außen. Aus freien Stücken und somit aufrichtig kann nur an einem Seil festhalten, wer nicht durch dieses gebunden ist, Einheit kann immer nur eine Einheit von Freien sein, freien Individuen und freien Organisationen.
Ein solches Verständnis kann auch auf einer größeren Ebene die immer wieder geforderte Einheit der Muslime befördern. Eine spirituelle, emotionale Einheit statt einer materiellen tut Not, die materielle, politische, administrative Einheit kann kontextabhängig auf der Grundlage der spirituellen erwachsen, muss es aber nicht – sie kann aber selbst nicht Grundlage dieser sein. Die Einheit von Körpern, deren Herzen nicht vereint sind, muss scheitern; sie muss zerbrechen oder wenn sie bestehen will muss sie repressiv, verschlossen und feindselig sein.
Um zum Eingangsvers zurückzukommen: Wer Wort Allahs des Erhabenen zum Ideal machen und Einheit schaffen oder bewahren will, der kann dies nur auf der Grundlage der Achtung anderer tun, durch das Begreifen von Vielfalt als Stärke statt als Schwäche, durch Aufrichtigkeit und Respekt. Das Bewahren von Freiheit führt zum Schaffen von Einheit.
Möge Allah der Erhabene uns helfen, an Seinem Seil festzuhalten, einig zu werden im Diesseits und wieder einig versammelt zu werden im Jenseits.