Aktionswoche der MHG Berlin zu "DON'T FORGET SREBRENICA"

Unter dem Motto „Don’t forget Srebrenica“ hat die Muslimische Hochschulgruppe an der Freien Universität Berlin auf eine Initiative von RAMSA vom 10. Juli bis 13. Juli 2012 den Bosnienkriegsopfern der 90iger Jahre und vor allem den Opfern des Srebrenica-Massakers vom 11. Juli 1995, bei dem 8.327 muslimische Jungen und Männer hingerichtet wurden, gedacht. Wie andere muslimische Studentenvereinigungen an deutschen Universitäten und Fachhochschulen wollte die MHG FU Berlin mit Aktionen die Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse wachhalten und vor Folgen von Menschen- und Islamfeindlichkeit warnen.

                                                                                                    Gedenkstätte der BRD für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft                   

Die MHG FU Berlin startete ihre Gedenkwoche mit dem Besuch der Srebrenica Mahnwache am 10. Juli um 10 Uhr, die von der Gesellschaft für bedrohte Völker in Kooperation mit dem Islamischen Kulturzentrum der Bosniaken e. V. und der bosnischen Diaspora veranstaltet wurde. Ort des Gedenkens war die Neue Wache, der Zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Bewegendes Schweigen herrschte während der Kranzniederlegung, sodass das Weinen von Azemina Mustafić, einer Augenzeugin des Massakers, die neben den anderen Gedenkteilnehmern gelbe Rosen niederlegte, hörbar war. Azemina Mustafić bleibt aber nicht nur wegen ihrer seit 17 Jahren nichtgetrockneter Tränen in Erinnerung, sondern auch weil sie nach der Kranzniederlegung ein Tuch mit Mersiha Hadžiabdić und Fatima Jakupović, beide von der IKB e.V. Jugendgruppe, hochhielt. Auf diesem Tuch waren alle Namen der Opfer ihres Dorfes verzeichnet, darunter der Name ihrer Schwiegermutter. Azemina Mustafić war ein großer Motivationsschub für die Aktionen der Woche, auch weil sie unbedingt das RAMSA Srebrenica - Infomaterial, das sie bei der Vorbereitungsbesprechung der MHG FU Berlin mit Mersiha Hadžiabdić sah, mitnehmen wollte. Anteilnahme konnte man bei der Mahnwache durch ein Foto mit einer selbstgeschriebenen Botschaft bekunden. Das eigene Foto wurde Teil der 11-7-95 Do you remember? Facebook-Kampagne, die die ganze Welt dazu aufruft das Vergessen zu stoppen und aus der Geschichte für unsere zukünftigen Generationen Lehren zu ziehen.

                                Infostand der MHG Berlin an der FU Berlin                  

Auch an dem Infostand, der vom 11. bis 13. Juli vor der Mensa der Freien Universität von der MHG FU Berlin in Kooperation mit dem Islamischen Kulturzentrum der Bosniaken e.V. aufgestellt wurde, konnte man sich für die Facebook-Kampagne fotografieren lassen. Ausländische Studenten wurden mit englischsprachigen Srebrenica-Flyern, die freundlicherweise von der GfbV gesponsert wurden, informiert. Der Infostand wurde positiv aufgenommen. Eine Besucherin schaute sich die Plakate an, nahm einen Flyer mit und sprach einen Lob aus: „Ich finde, es ist eine tolle Leistung, die ihr macht. Weiter so!“ Zwei ältere Herren gingen ebenso an dem Stand vorbei und lasen sich die Info-Flyer durch. Der eine Herr sagte, nachdem er eine Weile nachgedacht hatte: „Es ist schlimm, was da passiert ist.“. „Es ist immer Machtpolitik…“, kommentierte der andere. Daraufhin ergänzte der Erste: „Und auch Rassismus.“. „Ich finde, dass Hass und Menschenfeindlichkeit der Ursprung dieses Übels ist. Und wenn der Rest der Welt nur zuguckt, dann ist es noch schlimmer", klagte ein weiterer Besucher.

Zum Abschluss der Woche gab es einen Filmabend im Islamischen Kulturzentrum der Bosniaken. Gezeigt wurde der Dokumentarfilm „Himmel über Srebrenica“, der allen das erfahrene Leid der 40.000 Menschen in Srebrenica am 11. Juli 1995 vor Augen führen sollte. Meho Travljanin, vom IKB e.V., betonte nach dem Film die Wichtigkeit, sich für Srebrenica einzusetzen, denn die serbische Regierung erkennt bis heute das Massaker nicht als Völkermord an.

Setzt ein Zeichen und nehmt mit einem Foto an der 11-7-95 Do you remember? Facebook-Kampagne teil! Auch weil die Ereignisse in Syrien und Burma heute schmerzlich zeigen, dass aus Srebrenica nicht gelernt wurde.

Möge Allah uns die Leidenden nicht vergessen lassen, den Opfern helfen und uns Barmherzigkeit schenken!

An dieser Stelle möchte sich die MHG FU Berlin bei allen Helferinnen und Helfer der Gedenkwoche bedanken. Dabei geht ein großer Dank an das Islamische Kulturzentrum der Bosniaken e.V., die u.a. den Infostand sehr bereichert haben! Einen Dank ebenfalls an die Initiatoren für diese großartige Idee und an alle teilnehmenden Studentenvereinigungen, die die Angehörigen der Opfer durch ihren Einsatz unterstützt haben.

Von: Doriye Yassouf, MHG Berlin