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Die Entstehung des Universums

20.10.2011

„Die Entstehung des Universums – Eine Diskussion heutiger astronomischer Forschungen und Theorien im islamischen Kontext“ war der Titel des ersten Vortrages aus der neuen Reihe „Islam und Wissenschaft“ der IHV Köln. Rund 70 Gäste sind der Einladung gefolgt, um islamische Standpunkte über ein aktuelles wissenschaftliches Thema zu verstehen und zu diskutieren.
Mit den ersten offenbarten Versen  des Koran „Iqra! Lies; denn dein Herr ist Allgütig. Der mit dem Schreibrohr lehrt, lehrt den Menschen, was er nicht wusste“ leitete Referent Ziad Youssef den Vortrag ein und betonte an dieser Stelle die Aufforderung an einen Muslim, sich Wissen anzueignen.
Mit diesem Verständnis wurden, unterstützt durch eine ausdrucksstarke Präsentation, zunächst verschiedene Theorien zur Entstehung des Universums dargestellt. Diese reichten von der Idee, die Erde werde von einer Schildkröte getragen, bis hin zu den Vorstellungen Aristoteles, Ptolemäus, Ibn al-Haitham und Kopernikus.
Anschließend erfolgte eine detaillierte Diskussion der heute am stärksten verbreiteten und akzeptierten Theorie: Die Urknalltheorie. Diese Theorie wird häufig als unvereinbar mit Religionen dargestellt. Doch ist dem auch so? Wie sieht der Islam diese Theorie? Hierzu erläuterte Ziad Youssef die drei wesentlichen Säulen der Urknalltheorie (die Rotlichtverschiebung, die kosmische Hintergrundstrahlung und die Nukleosynthese) und zog anschließend Koran-Passagen, die von der Komplexität des Universums handeln, heran um diese dann mit der Urknalltheorie zu vergleichen. Er kam zu dem Ergebnis, dass viele dieser Suren so verstanden werden können, dass das Universum tatsächlich durch einen Urknall entstanden ist, expandiert und im übrigen sich auch wieder zusammenziehen wird. Auch die anschließende Vorstellung von Supernovas und der Lichtkrümmung untermauerte die mögliche Vereinbarkeit der Theorie und des Islams. Dadurch eröffnete sich den zahlreichen Zuschauern eine völlig neue Perspektive hinsichtlich des Verständnisses dieser Koranverse und verdeutlichte, dass Wissenschaft schon immer fester Bestandteil im Islam war. Im Anschluss stellte sich Ziad Youssef noch den vielen Fragen des Publikums.
An dieser Stelle danken die IHV Köln und der Rat muslimischer Studierender und Akademiker herzlich dem Referenten Ziad Youssef für seine Mühe bei den Vorbereitungen des Vortrages und seine tolle Präsentation, mit der er so manchen staunen und tief nachdenken ließ.
 
Aus der Seminarreihe Islam und Wissenschaft der IHV Köln